Dienstag, 3. März 2015

Theaterplatzkonzert "Asyl" - Dresden für Alle

Gestern haben wir einen kleinen musikalischen Beitrag während der Kundgebung von Dresden für Alle und Netzwerk Kultur Dresden geleistet. 

#‎proasyl‬ ‪#‎dresdenistbunt‬ ‪#‎naziskeinechance‬




Die zwei Vereine organisieren seit einiger Zeit "Postplatzkonzerte":

"Auch am kommenden Montag wird das „besorgte Volk“ zu Tausenden durch unsere Stadt ziehen, um seiner Angst vor dem Neuen und dem Fremden Ausdruck zu verleihen. Angesichts der medialen Präsenz dieses Teils der Bevölkerung droht in Vergessenheit zu geraten, dass das gegenwärtige Asylsystem insbesondere für jene Menschen eine Zumutung ist, die hier Schutz suchen müssen. Oft nach unbeschreiblichen Erfahrungen und Verlusten werden diese Menschen erst kaserniert und treffen dann hier mitten unter uns auf andere Menschen, deren Angst – angestachelt durch völkisch-nationale Hetzreden – zunehmend in Wut und Hass umschlägt.
Dieser Feindseligkeit in all ihren Formen wollen wir nicht unwidersprochen unsere Stadt überlassen!"

Gestern wurde das Konzert auf den Theaterplatz vor der Semperoper verlegt, da dort eine Gruppe von Menschen, Non-Citizens, campieren, um ihren Protest öffentlich und besser sichtbar zu machen. Die Semperoper unterstützt die Protestler zum Beispiel indem sie Strom liefert. 

Hier ein paar Punkte, auf die die Non-Citizens Aufmerksam machen:

- Abschiebungen
- kein gleiches Recht zu arbeiten
- kein Recht den eigenen Wohnort auszuwählen und  Zwang, in den Lagern (Heimen) in Städten und Dörfern zu leben, die wir nicht gewählt haben
- Keine gleiche Gesundheitsversorgung und die Aufrechterhaltung des Krankenscheinsystems
- Keine Sprachkurse für alle von Beginn an und kein Recht auf Bildung an Schulen und Universitäten
- In-transparente Regelungen für die Prozesse des BAMF in Bezug auf Anhörungen und Verfahrensfristen

Zusammenfassend: Als Menschen dürfen wir keine Entscheidungen für unser eigenes Leben treffen.

Gestern hieß es, dass Camp solle geräumt werden und wie in den vergangenen Montagen war außerdem wieder eine Gruppe der "Unzufriedenen mit Frust und Hass" unterwegs. 
Die Verlegung des Konzertes auf den Theaterplatz war, wie sich im Nachhinein herausstellte, auch aufgrund einer aggressiven Abspaltung dieser Menschen eine ganz wichtige Entscheidung. 

Es ist wirklich traurig wie Menschen miteinander umgehen können. Menschen projizieren ihre Unzufriedenheit auf Menschen die noch viel ärmer sind und wahrscheinlich viel größere Angst haben, Schicksalsschläge und Zukunftsungewissheit...  und jetzt werden sie hier zur Zielscheibe für Unmut, für den sie nicht verantwortlich sind.

Wir sind stolz und froh, dass wir gestern auf der kleinen Lastwagenbühne, neben den bewegenden Redebeiträgen von Ali Moradi und von Geflüchteten, mit unserer Musik für etwas positive Stimmung sorgen durften. 

Denn zwischen Menschen kann auch Liebe, Freundschaft, Lachen und Verständnis entstehen. Es ist ein gutes Gefühl etwas zu tun und damit ein kleiner Teil einer großen solidarischen Menschengruppe zu sein, die FÜR etwas Positives und Menschliches steht.